„Mit großer Trauer, aber auch tiefem Respekt nehmen wir Abschied von Hermine Orian, einer außergewöhnlichen Frau und großen Tirolerin, die am 15. Mai im Alter von 106 Jahren friedlich im Herrn entschlafen ist. Sie war auch nach der Zerreißung Tirols und Annexion Südtirols durch Italien eine Österreicherin durch und durch und blieb ihr Leben lang eine mutige Kämpferin für Heimat und Identität sowie eine Persönlichkeit, die unser Land nachhaltig geprägt hat“, erklärt die Tiroler LAbg. und Südtirol Sprecherin Gudrun Kofler, BA.
Hermine Orian wurde 1919 in Südtirol als Österreicherin geboren und gab während des Faschismus als Katakombenlehrerin heimlich Deutschunterricht für Kinder – ein mutiges Zeichen ihrer unerschütterlichen Liebe zu Tirol und Österreich. Für ihre Verdienste wurde sie vom Land Tirol mit dem Goldenen Verdienstzeichen ausgezeichnet – ein Zeichen der Anerkennung für ihr Engagement und ihre Hingabe.
Trotz all ihrer Verdienste bleibt jedoch eine bittere Erkenntnis: Ihr größter Wunsch, die österreichische Staatsbürgerschaft zu erhalten, wurde ihr bis zuletzt verwehrt. Es ist unfassbar, wie herzlos die Bundesregierung in diesem Fall agiert. Eine Frau, die ihr Leben lang für Heimat, Kultur und das Vaterland Österreich eingestanden ist, wurde auf diese Weise ihrer Würde beraubt. Wie konnte es sein, dass jemand wie Hermine Orian – mehr Österreicherin als so mancher in der Hofburg - dieser offizielle Status eiskalt verwehrt wurde.
„Hermine Orian hat uns gezeigt, was wahre Heimatliebe bedeutet; es ist unsere Pflicht, ihr Andenken mit Würde zu bewahren. Ruhe in Frieden, liebe Hermine. Dein Leben war ein leuchtendes Beispiel für Mut, Charakter und unerschütterliche Treue zu Tirol und Österreich. Möge dein Vermächtnis uns alle inspirieren“, so KO Abwerzger und LAbg. Kofler abschließend.