Der Kriterienkatalog für die Bewerbung als Austragungsort für den nächstjährigen ESC sind nun an die Städte ergangen. Allerdings fordert der ORF strenge Geheimhaltung, um ein faires Auswahlverfahren zu gewährleisten, heißt es vonseiten des ÖRR. Kritik kommt nun aber von der FPÖ Innsbruck, welche mangelnde Transparenz ortet.
„Bürgermeister Anzengruber spielt diese Vorgehensweise in die Karten. Schon von Beginn an war es ein Alleingang seinerseits. Der Erstentwurf ging damals auch nur an den ORF Tirol und der Gemeinderat erfuhr von der geplanten Bewerbung Innsbrucks nur aus den Medien. Das hat mit dem vom Bürgermeister viel bemühten ‚gemeinsam‘ wenig zu tun“, kritisiert FPÖ-Stadtrat Markus Lassenberger, der weiter anmerkt: „Eine Debatte im Zuge der Aktuellen Stunde ist noch keine demokratische Willensbekundung. Daraus kann man keine Abstimmung ableiten. Bgm. Anzengruber sollte sich nochmal das Stadtrecht genau durchlesen. Aber er ist ja bereits mit der Geschäftsordnung und der Sitzungsführung überfordert.“
Für die FPÖ ist klar, dass es trotz Bestimmungen des ORF keine Alleingänge des Anzengrubers geben darf. „Jede Subvention über 15.000 Euro muss in den Gemeinderat, da kann es nicht sein, dass so eine Veranstaltung, welche die Stadt in einem zweistelligen Millionenbereich belastet, vom Sonnenkönig allein bestimmt wird“, so Lassenberger.
Die Freiheitlichen verweisen auch auf die prekäre finanzielle Lage der Stadt. „Aufgrund der klammen Kassen, kann sich die Stadt den ESC schlicht nicht leisten. Bis Ende des Jahres wachsen die Schulden voraussichtlich auf circa 220 Millionen Euro. Die Situation wird sich aufgrund des Sparkurses der Bundesregierung noch weiter verschärfen. Da gibt es einfach keinen Spielraum mehr für so eine Veranstaltung“, fordert Lassenberger budgetäre Verantwortung ein und warnt: „Wenn es so weiter geht, wird die Stadt Innsbruck die Maastricht Kriterien nicht mehr erfüllen und dann nicht mal mehr in der Lage sein, weitere Kredite aufzunehmen. Die Lage ist ernst.“
„Wenn die Caprese-Koalition der Meinung ist, der finanzielle Spielraum sei groß genug, dann sollten sie das Geld besser in Projekte stecken, die der gesamten Bevölkerung zugute kommen und nicht nur einer kleinen schrillen Gruppe, die der Caprese gut zu Gesicht steht. Statt des ESC braucht es leistbares Wohnen, Gebührensenkungen und eine Zuwendung sowie Entlastung zur heimischen Bevölkerung“, fordert Lassenberger abschließend.