„Du bist Familie“, nirgends zählt der im ÖVP-Korruptionsausschuss bekannt gewordene ÖVP-Satz wohl mehr als in der Tiroler Volkspartei. Das neueste Beispiel dieser ÖVP-Familiensache kritisiert FPÖ-Landesparteiobmann KO Mag. Markus Abwerzger. Mit 1. März tritt Helmut Tomac seine alte Stelle als Landespolizeidirektor wieder an, nachdem er seit 2020 als Generaldirektor im ÖVP-geführten Innenministerium – zuerst unter Nehammer, dann unter Karner – tätig war. Für Abwerzger ist dies unvereinbar, weil seine Partnerin Astrid Mair als Landesrätin für die Sicherheitsagenden zuständig ist. Er meint: „Ab morgen ist die Sicherheit in Tirol Familiensache.“
„Zumindest gibt es eine schiefe Optik, die sich die ÖVP nicht leisten kann. Offensichtlich ist es ihnen aber einfach egal. Jedenfalls zeugt es von der offenkundigen Führungsschwäche von LH Mattle, der es nicht schafft, klare Vorgaben innerhalb der ÖVP zu machen“, meint Abwerzger.
Tomac und Mair selbst sehen natürlich die keine Bedenken bezüglich der Unvereinbarkeit. Tomac meinte im Interview sogar, dass Mair ohnehin kaum Kompetenzen auf Landesebene hätte, was für Abwerzger wiederum die Frage aufwirft, welches Ressort Mair dann überhaupt hat. „Warum nennt man sie dann überhaupt Sicherheitslandesrätin, wenn sie in diesem Bereich anscheinend nicht zu melden hat?“
Abschließend fasst Abwerzger zusammen: „Niemand misst Mair an ihrem Partner, aber ihre beiden Funktionen sind unvereinbar. Nach dem Motto Ober sticht Unter sollte Tomac ganz im Sinne der Gleichberechtigung seiner Partnerin den Vortritt geben und den Hut nehmen. Mair soll ja nicht wegen ihres Partners das Nachsehen haben müssen. Andererseits zählt innerhalb der ÖVP wohl ohnehin jeder zur Familie, wie die Chats von Kurz, Blümel und Schmid gezeigt haben.“