Der Bericht, der gestern in der Tiroler Tageszeitung thematisiert wurde, zeigt auf, wie dringend langfristige und vorausschauende Strategien im Umgang mit Extremwetterereignissen sind. Gang warnt jedoch vor pauschalen Bauverboten: „Die Empfehlungen des Rechnungshofs dürfen nicht zu einer unreflektierten Einschränkung von Eigentumsrechten führen. Viele Menschen in den gelben Gefahrenzonen haben in gutem Glauben investiert und verdienen es, dass ihre Anliegen ernst genommen werden.“
Besonders kritisch sieht Gang die Verzögerungen bei längst angekündigten Schutzprojekten. „Ein Hochwasserschutzdamm für Wörgl wurde bereits 2018 in Aussicht gestellt, aber bis heute gibt es keine Umsetzung. Gleichzeitig wartet der Wasserverband Hochwasserschutz Unteres Unterinntal auf Fortschritte bei wichtigen Planungsschritten“, erklärt er.
Gang fordert eine ehrliche Schwerpunktsetzung: „Wir müssen bestehende Schutzprojekte konsequent umsetzen und die Raumordnung an die aktuellen Herausforderungen anpassen. Insbesondere die HQ100-Zonen müssen ernst genommen werden – aber nur auf Flächen, wo noch keine Siedlungen entstanden sind.“
Er appelliert an die Verantwortlichen, natürliche Retentionsräume zu schaffen und die Interessen der Betroffenen in den Mittelpunkt zu stellen: „Der Schutz von Menschenleben, Infrastruktur und Natur ist ebenso zentral wie die Wahrung von Eigentumsrechten. Beides lässt sich miteinander vereinbaren, wenn wir bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und im Dialog mit den Betroffenen zu arbeiten. Wir dürfen dabei auch den hochalpinen Retentionsraum nicht außer Acht lassen.“ Für Gang liegt hier der wahre Hochwasserschutz für Tirol.