Wie Medienberichten vom 20. 10. 2025 zu entnehmen ist, haben sich die Wolfrisse in Tirol gegenüber 2024 verdoppelt. Dass von den heuer 26 erlassenen Abschussverordnungen laut Tiroler Tageszeitung lediglich sechs tatsächlich vollzogen werden konnten, ist für LAbg. Bgm. Andreas Gang ein alarmierendes Zeichen: „Wir haben alles versucht, um rechtzeitig zu handeln und die Almwirtschaft zu schützen, doch die Regierung hat den von der Opposition aus FPÖ, Liste Fritz und NEOS eingebrachten Dringlichkeitsantrag zur Änderung des Almschutzgesetzes ausgesetzt. Jetzt zeigen sich fatale Folgen – auf Kosten der Bauern und Tiere. Ich fordere daher entschlossenes und unmittelbares Vorgehen im Wolfsmanagement, denn unsere Almbauern brauchen endlich Rechtssicherheit und Rückhalt – keine leeren Versprechen." Gang verweist diesbezüglich auf das aktuelle Gutachten des Wiener Juristen Wolfgang Wessely, das festhält, dass Behörden und Tierhalter zu handeln verpflichtet sind, sobald Gefahr für Weidetiere besteht, und folgert: „Wenn selbst ein Gutachten den Handlungsbedarf bestätigt, kann sich die Landesregierung nicht weiter wegducken. Wir brauchen endlich klare Zuständigkeiten und Mut, Entscheidungen zu treffen, statt den Ball immer weiter nach Wien zu spielen. Unsere Bauern dürfen nicht länger im Stich gelassen werden, während die Akten in den Amtsstuben verstauben."
Gleichsam – so führt Gang aus – zeige die neue Studie der Universität für Bodenkultur Wien, dass Tirol längst zu den Regionen mit dem höchsten Konfliktpotenzial zählt. Besonders betroffen seien die Bezirke Landeck, Imst, Kufstein, Kitzbühel und Lienz, wo die extensive Weidehaltung in Waldnähe das Risiko für Wolfsrisse zusätzlich erhöhe. Gang nimmt in diesem Zusammenhang auch positiv zur Kenntnis, dass LH-Stv. Josef Geisler eine Novelle des Tiroler Jagdgesetzes für 2026 angekündigt und am „Tiroler Weg" festgehalten hat. „Jetzt gilt es, den Worten Taten folgen zu lassen – unsere Bauern brauchen Planungssicherheit und funktionierende Verfahren schon für die nächste Almsaison. Wer die Realität auf den Almen kennt, weiß, die Herausforderungen werden täglich größer. Wir reden hier nicht von Theorie, sondern Existenzen. Jede weitere Saison ohne klare Regeln ist eine Zumutung für alle, die Verantwortung tragen – für das Tierwohl, unsere Almwirtschaft und den Erhalt unserer Kulturlandschaft, um weitere Blutsommer zu verhindern."