Der Fall der mittlerweile 104-jährigen Hermine Orian ist um eine Episode reicher. Die Süd-Tiroler Katakombenlehrerin, die sich nichts sehnlicher wünscht, als die österreichische Staatsbürgerschaft zu erhalten, um als Österreicherin sterben zu dürfen, hat um ein persönliches Gespräch mit Innenminister Gerhard Karner in dieser Causa gebeten. Dieser ließ ihr nun mitteilen, dass er an keinem Gespräch mit ihr interessiert sei. Das ruft die freiheitliche Süd-Tirol-Sprecherin im Tiroler Landtag, LAbg. Gudrun Kofler, BA, die angesichts dieser Empathielosigkeit schockiert ist, auf den Plan.
Die FPÖ versucht schon lange gemeinsam mit dem Andreas-Hofer-Bund Frau Orian ihren Herzenswunsch zu erfüllen, stößt aber auf taube Ohren bei den schwarz-grünen Entscheidungsträgern. FPÖ-Süd-Tirol-Sprecher im Nationalrat NAbg. Peter Wurm hat bereits mehrere Versuche gestartet, nun will die FPÖ in Tirol nochmals eine Initiative starten.
„Hermine Orian ist eine verdiente Tirolerin und Österreicherin, die dem Faschismus getrotzt hat und unter großem persönlichen Risiko mitgeholfen hat, die deutsche Sprache und Kultur im südlichen Tirol zu erhalten. Wenn sie sich nicht die Staatsbürgerschaft verdient hat, wer dann?“, fragt Kofler, die kritisiert, dass „mittlerweile die österreichische Staatsbürgerschaft an jeden Dahergelaufenen aus aller Herren Länder verramscht wird, während bei autochthonen Altösterreichern auf stur geschalten wird.“ Die FPÖ erinnert im Zuge dessen auch daran, dass die türkis-blaue Bundesregierung die Möglichkeit des Staatsbürgerschaftserwerbs für alle Nachkommen deutschsprachiger Altösterreicher sowie Nachkommen vertriebener und geflüchteter österreichischer Juden schaffen wollte. Nach dem Bruch der Regierung wurde jedoch nur die Möglichkeit für die NS-Opfer umgesetzt.
„Wir werden jedenfalls weiter versuchen, Hermine Orian ihr Recht zu verschaffen und fordern die Tiroler Landesregierung auf, vonseiten des Landes tätig zu werden, um der Landsfrau ihren Herzenswunsch zu erfüllen, bevor es zu spät ist. Hermine Orian ist als Österreicherin geboren und soll auch als solche sterben dürfen“, stellt Kofler klar. Die FPÖ verspricht überdies bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit einer Regierungsbeteiligung im Bund die Doppelstaatsbürgerschaft für Altösterreicher wie geplant umzusetzen.