Um die Finanzen der Stadt Innsbruck scheint es noch viel schlechter bestellt zu sein als bisher angenommen. Wie nämlich die Finanzplanung bis 2030 zeigt, wird es nicht bei den bisher kolportierten 170 Wohnungsverkäufen bleiben. Bis 2030 erwartet man sich aus Wohnungs- und Grundstückverkäufen nämlich 60 Millionen Euro. „Bei den jetzt veranschlagten Verkaufspreisen wären das bis 2030 rund 1.300 Wohnungen, welche die Stadt verkauft. Meine schlimmste Befürchtung, dass die Stadt hunderte Wohnungen verkaufen wird, hat sich damit bewahrheitet", so FPÖ-Stadtparteiobmann GR Rudi Federspiel.
„Anzengruber ist der Totengräber der IIG und verscherbelt das städtische Eigentum wie auf einem türkischen Basar", findet FPÖ-Stadtrat Markus Lassenberger deutliche Worte und führt weiter aus: „Die IIG wird im dreifachen Sinn finanziell massiv geschädigt: Sie verliert Wohnungen und dadurch Mieteinnahmen und muss üppige Dividenden an die Stadt ausschütten." Die beiden Freiheitlichen sind sich sicher, dass das „der Anfang der Vernichtung der IIG ist."
Scheinbar habe der Aufsichtsrat dem Verkauf zugestimmt, was bei der FPÖ auf Unverständnis stößt. „Andererseits keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass etwa SPÖ-GR Daalaserra im Aufsichtsrat sitzt. Die SPÖ Innsbruck, die sich sonst als Schutzmantelmadonna im Wohnungsbereich aufspielt, beteiligt sich an vorderster Front mit am Ausverkauf des städtischen Eigentums", teilt Lassenberger gegen die SPÖ aus. Federspiel meint, „die Mieter sollen sich an die Stadt wenden und ihr Kaufinteresse kundtun" und hält es nicht für ausgeschlossen, dass sich künftig Gerichte mit dem Verkauf unter Wert beschäftigen müssen.
„Die NHT reibt sich bereits die Hände. So günstig sind sie noch nie an Wohnungen gekommen. Und was dabei übersehen wird, ist, dass dies besondere Filetstücke sind, weil damit großzügige Innenhöfe einhergehen, die sich wunderbar für weitere Verdichtung eignen", gibt Federspiel zu bedenken. Lassenberger vermutet, dass „Anzengruber versucht, sich bei LH Mattle einzuschleimen, um vom Land finanziell aufgefettet zu werden. Die Wohnungen, die an die NHT verscherbelt werden, könnten als Schmiermittel verstanden werden, welche dem Sonnenkönig die Gnade des Landesvaters sichern soll."
„Trotz allem schaffen es Anzengruber und seine grün-roten Erfüllungsgehilfen nicht, ein ausgewogenes Budget zustande zu bringen. Stattdessen geht die Verschuldung munter weiter", so beide unisono. Federspiel denkt, dass wohl nur eine Verwaltungsreform die Stadt noch aus ihrer finanziellen Misere führen kann. „Bis 2030 werden Anzengruber uns seine linke Caprese-Koalition hunderte Wohnungen verscherbeln, nur um die Pleite der Stadt über ihre Amtszeit hinauszuzögern", so die beiden abschließend.